10.9.2004

Fritz Pölking

Die unendliche Leichtigkeit des
digitalen Seins 

Gebirgsbach am Gößnitz-Wasserfall bei Heiligenblut, 
im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich

Canon EOS 1 D Mark II, 4.0/70-200 mm mit 1,4x Konverter = 5,6/98-280 mm, 
ISO 100, Blende 11, 1/15 Sek., Stativ (logisch).
4.9.2004, 15,20 Uhr.

Wasser das sich bewegt, ist immer ein Problem - fotografisch gesehen. Belichtet man es zu kurz, wirkt es eingefroren und statisch. Belichtet man es zu lange, wirkt es tot und ausgewaschen.

Dazu kommt noch, das sich der Schwerpunkt im Bild verlagert mit der Länge der Belichtung, und man vom Augeneindruck her nicht sagen kann, wo er genau liegt im späteren Bild.

Je länger man belichtet, je mehr wandert der Schwerpunkt dahin, wo die weißen Strudel sind.

Digital ist es ganz leicht - und kostenlos - die optimale Belichtungszeit zu finden, die man nicht generell festlegen kann, weil sie von der Fließgeschwindigkeit abhängt.

1. Stufe: Eine Belichtungsreihe, um die zur Fließgeschwindigkeit optimale Verschlusszeit zu finden.

2. Stufe: Den idealen Ausschnitt suchen, abhängig vom Schwerpunkt im Bild, in Abhängigkeit von der Länge der Belichtung.

3. Stufe: Die passende Blende zu finden über eine Belichtungsreihe, weil Wasser ja oft heller ist als der mittlere Grauwert und Wasser immer 'heller' wird, je länger die Belichtungszeit ist.

4. Stufe: Die Ausschnittmuster und die 20 anderen (kostenlosen) Testaufnahmen löschen und das wirkliche Foto machen. 

Alles 'easy going' - eben digital. 

Hier unten einige der Versuche, bis ich das obige Bild 'fand', mich herangetastet oder es herausgearbeitet hatte. Analog hätte ich das Bild nicht verwirklichen können, weil die Vorarbeiten, die zu dem Ergebnis führten, mit Diafilm nicht möglich gewesen wären.


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